Die erste Fassung... Warum bringt euch die zum Stöhnen?

Kennt ihr das? Ihr schreibt eine neue Szene, schaut sie euch am nächsten Tag an und findet alles nur noch grottenschlecht. Aber warum? Und warum gleich die Bezeichnung „schlecht“?

Seht es doch an als das, was es war: einen ersten Entwurf. Der Anfang, auf dem ihr jetzt aufbauen könnt!

Nein, das, was da steht, ist NICHT schlecht. Das ist ein Text, der noch nicht fertig ist. Es ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als der erste, zweite, dritte Entwurf. Ein Stück des Wegs. Nicht das Ziel.

Von einem Bildhauer erwartet auch niemand, dass er aus dem Steinquader im ersten Arbeitsgang ein feingeschnittenes Gesicht entstehen lässt. Warum soll das beim Schreiben anders sein?!
Habt Geduld!  Und gebt dem Text Zeit zu reifen!

Schiebt die Ärmel hoch und freut euch, dass ihr schon einen „Klumpen Lehm“ vor euch liegen habt, mit dem ihr jetzt arbeiten könnt. Positiv gestimmt geht die Arbeit viel besser von der Hand.